DAV

10.04.2022 [Verband]

Erstes Treffen zum Klimaschutz im DAV Nord



Am 9.4. trafen sich 20 Klimaschutzbeauftragte und Sektionsvertreter*innen im Griffreich in Hannover, um den Klimaschutz im norddeutschen DAV zu besprechen. Dieses Jahr sind erstmals alle Sektionen und Landesverbände aufgefordert, ihre Emissionen detailgenau zu bilanzieren, um die großen Klimakrisentreiber zu identifizieren und Schritte zur Vermeidung abzuleiten. Die ermittelten Emissionen werden zukünftig mit einem virtuellen CO²-Preis verrechnet und die Summe in einem Klimaschutzbudget jeder Sektion für CO²-Vermeidungs- und Reduzierungsmaßnahmen verwendet.

Theo Schneider, Sektion Hildesheim, berichtete, ergänzt von Mathias Stolzenberg, Sektion Goslar, über das Klimaschutzkonzept des DAV und die Diskussionen und Arbeitsfortschritte in den Arbeitsgruppen des Bundesverbandes.

Im DAV-Nord hat die Sektion Göttingen als Pilotsektion die Klimabilanzierung bereits durchgeführt. Neele Dietrich, Klimaschutzbeauftragte der Sektion, vermittelte ein plastisches Bild davon, wie die Bilanzierung konkret aussieht und welche Arbeit die Klimaschutzbeauftragten und die Klimaschutzteams erwartet.

Als ein wichtiger Output wurde die Einschätzung, dass Mobilität der größte Treiber der Klimaemissionen ist, auch durch die Zahlen bestätigt.
Neben den Betrieben von Hütten und Kletteranlagen fallen hier zwischen 65 und 85 % der Emissionen des DAV an. Und das, obwohl die privaten Fahrten zum Bergsport nicht mitgerechnet werden, sondern nur die, welche durch den DAV als Veranstalter von Gruppenaktivitäten, Kletterwettbewerben und Arbeitsfahrten verursacht werden.

Innnerhalb der Mobilität sind die Flugreisen mit Abstand die größten Klimasünden. Auch das war zu erwarten.

Als erstes Idee eines gemeinsamen Klimaschutzprojekts der Sektionen wurde vorgeschlagen, dass die Bergsportziele im Harz, Weserbergland und Göttinger Wald besser durch den öffentlichen Nahverkehr, gerade am Wochenende, erreichbar sein sollten. Der Landesverband wird mit den Kommunen, Landkreisen und Tourismusverbänden Gespräche führen, um den Ausbau voranzutreiben und entsprechende Kooperationsangebote zu machen.

Insgesamt war das Treffen ein wichtiger erster Schritt zur Vernetzung der Sektionen, um wirksame Schritte gegen die Klimakrise zu unternehmen. 


Anmerkung: Nach dem neusten IPCC-Sachstandsbericht 2022 (Weltklimarat der UN) ist das 1,5 Grad-Erwärmungs-Ziel mit den derzeit sehr schleppenden Fortschritten in der Bekämpfung der Klimakrise nicht zu erreichen, wir sind vielmehr auf einem 3-Grad-Pfad mit unumkehrbaren dramatischen Folgen für das Weltklima, die Biodiversität, die Ernährungslage der Weltbevölkerung.
Der Ausstoß der Treibhausgase CO², Methan und Lachgas war noch nie so hoch wie jetzt. Bezeichnend ist der Vergleich des CO²-Ausstoßes der Einwohner*innen. Während die afrikanischen Staaten pro Kopf 1,1 Tonnen emittieren, sind es in Deutschland 8,5 Tonnen (EU-Durchschnitt 6,5 to), China liegt mit 7,3 Tonnen etwas darunter. Einsamer Spitzenreiter: Die USA mit 16,0 Tonnen pro Person und Jahr. Die wohlhabendsten zehn Prozent der Menschheit verursachen dabei je nach Berechnungsmethode zwischen 34 und 45 Prozent aller weltweiten Treibhausgasemissionen. 
Der Bericht ist ein dringender Aufruf zum systemischen Wandel weg vom fossilen Energieverbrauch hin zu erneuenbaren Energien, und zwar sofort. 

Jeder*r kann etwas tun. Jetzt.


Mit Begeisterung für den Klimaschutz! PS: Einige Teilnehmer*innen fehlen im Bild.