DAV

29.05.2020 [Felskader]

Lena bouldert im Frankenjura

Durch die Ausgangsbeschränkung haben sich bei den meisten von uns einige Änderungen und Verzichte eingestellt. Neben zahlreichen anderen Betrieben mussten auch  Kletter- und Boulderhallen schließen und Kontaktbeschränkungen wurden ausgerufen. So haben sich auch meine ursprünglichen Pläne für die Semesterferien verändert. Ich konnte nicht reisen, was allerdings in einer Kriesensituation wie Corona nicht mehr wichtig war. Stattdessen habe ich die Lockdown-Zeit mit meinen Mitbewohnern in Bayreuth verbracht und bin wiedermal daran erinnert worden, an was für einem schönen Ort ich lebe und dass das ein Privileg ist. Neben zahlreichen Filmabenden in unserer Wohnung und vielen Sonnenstunden vor der Haustür, habe ich zunächst die Zeit genutzt, um mein Wintertraining fortzusetzen. Dafür habe ich viel Zeit an meiner Boulderwand auf dem Dachboden verbracht.
Später bot mir die Möglichkeit, Sport allein in der Natur auszuüben und den einen oder anderen Boulderblock im Frankenjura zu besuchen, was ich bislang eher vernachlässigt habe.
Somit habe ich besonders viel Zeit an einem stillen und bunt bewachsenen Stück Wald nahe Waischenfeld verbracht, wo der Boulder „Phaeton“ liegt.
Phaeton, Frankenjura. fb 8B
Phaeton, Frankenjura,  fb 8B
Der markante Boulderblock, der aussieht wie ein Pilz, blieb mir in Erinnerung, seit ich vor etwa fünf Jahren mal zum Zuschauen dort war. Zunächst wollte ich einmal sehen, wie sich die Züge des Boulders anfühlen und war skeptisch, ob ich eine Lösung finde, die für mich möglich ist. Die Motivation dafür ist jedoch jedes Mal gestiegen und ich habe es unglaublich genossen, alleine im Wald zu sein, stundenlang vor dem Boulder zu sitzen und meine Lösung auszutüfteln. Ich habe zahlreiche Varianten probiert und Chalk-Markierungen an der Leggings gesetzt, um mit meinen Füßen optimal in die Hooks zu finden, so ging es stück für stück voran, sodass ich eines Tages tatsächlich den Top des Boulderblocks erreichte. Voller Freude ging gleichzeitig die Überlegung los, wie ich von dem mittlerweile moosbewachsenen Topout wieder runterkomme.

An die Erfahrung am Phaeton denke ich gerne zurück, ich habe mich riesig über die Begehung gefreut und am Klettern dort hatte ich unglaublich viel Spaß. Ich habe Lust, das zu wiederholen und auch in der Zukunft immer mal wieder Gurt gegen Bouldermatte zu tauschen.